Michael
Hanken HB! Armina Hannover
Am 19.8.2000
wurde das 2.Stiftungsfest der Siliconia feierlich begangen. Für
alle diejenigen, die nicht wissen was sich hinter dem Begriff Siliconia
verbirgt (was voraussichtlich die Mehrheit der Leser dieses Artikels
betreffen wird) sei gesagt, das es sich hierbei um den Stammtisch
von Waffenstudenten in der San Francisco Bay Area handelt.
Der Begriff
San Francisco Bay Area kann aber mittlerweile etwas weiter gesehen
werden, es sind schon Mitglieder in Süd- und Zentralkalifornien
gesichtet worden.
Ein gutes
Stiftungsfest beginnt üblicherweise mit einem Programm, was sich
in diesem Jahr wie folgt darstellte
- Sat
8/19/2000 at Germania at the Hochburg
- 16:30
h Aufbau
- 18h
Ankunft Mitglieder und der Gaeste m. Damen
- 18:20
Abmarsch der Damen
- 18:20
Abmarsch der maennl. Gaeste zu Teske's
- 18:30
Convent der Siliconia Mitglieder
- 19:30
Ankunft der maennl. Gaeste und Grundlagen-Imbiss
- 20:00
Kneipe
- 22:00
Imbiss und Rueckkehr der Damen
- 22:30
Inoffizium mit Damen
- 24:00
Bierdorf
- Sun
8/20/2000
- 11:00
Aufraeumkommando at Germania Hochburg
- 13:00
Ausklang at Stephan & Monika Luz's
Der Verfasser
dieses Artikels wurde dankeswerterweise per Akklamation in den erlauchten
Kreis der Mitglieder aufgenommen und konnte daher auch am Konvent
teilnehmen (was ihm allerdings die "freiwillige" Ehre
dieser Berichterstattung einbrachte).
Ein besonderer
Dank an dieser Stelle sei ausgesprochen dem Verein Germania, der
uns die Räumlichkeiten für unser Stiftungsfest zur Verfügung stellte.
Älteren
Mitgliedern unseres Stammtisches mag es allerdings an Stiftungsfeste
in der frühen Nachkriegszeit erinnert habe, denn ein bedeutender
Teil des Anwesens fiel einem Brand zum Opfer und befindet sich im
Neuaufbau.
Das Aufbaukommando
hatte ganze Arbeit geleistet, so daß der Konvent pünktlich beginnen
konnte.
Etwas
störend wirkte sich dabei das Fehlen des Faßbieres aus, was aber
durch vereinsseitige Flaschenbierkontingente und dem Umstand, daß
sich das vorsorglich eingekaufte alkoholfreie Bier als nicht solches
herausstellte, angemessen kompensiert werden konnte (spätere Nachfragen
bei Xaver Gürlich, verantwortlicher Beschaffer für alkoholfreies
Bier, ergab dann auch als Ursache auch ein klassisches Verwechslungsproblem).
Unter
der bewährten Führung von Walter Hecker wurde die Regularien zügig
abgehandelt.
Neue
Chargen wurden gewählt, alte mit Dank verabschiedet. Glücklicherweise
gab es kein signifikantes Budget Surplus zu vermelden, so daß auch
keine Streit über die Verwendung aufkommen konnte. Wie Jedermann
weiß, sind Nichtanwesende besonders einfach zu verurteilen, Pardon,
zu wählen, einem Prinzip dem auch hier in Teilen Folge geleistet
werden konnte.
Die noch
junge Geschichte der Siliconia wurde bis dato geprägt vom Einsatz
und Organisationstalent der bisherigen Vorstandes (es wurde zwar
von gewissen Defiziten auf Seiten des FM gemunkelt, was aber auch
dem Fehlen "echter" Füxe zugeschrieben werden kann).
Der neue
Vorstand wird wohl daran gemessen werden.
Nach
Entlastung der bisherigen Amtsträger und regulären Wahlen wird sich
der neue Vorstand wie folgt konstituieren
Neue
Chargen:
x Dr. rer. nat. Jörg Richter, Marchia Berlin, Palaiomarchia
Halle (KSCV)
xx Matthias M. Henneberg Ph.D., Borussia Clausthal
im WSC et Rhaetiae im KSCV
xxx Dipl.-Oec. Marco Christalle, Thuringia Leipzig
zu Saarbruecken im KSCV
FM Dipl.-Ing. Walter G. Hecker, Franconia Darmstadt
(WSC)
KW Martin Thurmann, Hannoversche B! Germania
Klammerungen vorangegangener Chargen:
(x) Dipl.-Ing. Walter G. Hecker, Franconia Darmstadt (WSC)
(xx) Dipl.-Ing. Reiner Müller, L! Makaria Braunschweig
Die Trauben
hängen hoch für den neuen Vorstand doch alle sind davon überzeugt,
daß die Siliconia ein weiteres erfolgreiches Jahr in Angriff nehmen
kann.
Nachdem
Abschluß aller notwendigen Amtshandlungen konnte dann auch der gesellige
Teil in Angriff genommen werden. Das Faßbier war zwischenzeitlich
eingetroffen, gut gekühlt und ausgestattet mit dem letzten Schrei
amerikanischer Zapftechnik. Gespannte Erwartunghaltung erfüllte
den Raum, doch leider ist an dieser Stelle zu vermelden, daß "Hightech"
nicht immer für Qualität bürgt. Selbst die geballte Expertise von
Akademikern verschiedenster Fachrichtungen vermochte das Problem
des instabilen Druckes nicht zu lösen.
Wenn
es zum Biere kommt, geht eben nichts über solide DIN konforme Handwerkskunst.
Für den
scheidenden Fuxmajor jedoch war es die Gelegenheit, sich mit der
improvisierten Fuxia von der besten Seite zeigen und allen technischen
Widrigkeiten zum Trotz für eine einwandfreie Bierversorgung zu sorgen.
Der Kneipsaal
war gut gefüllt mit Silicionen und vielen Gästen, die zum Teil eine
weite Anreise in Kauf nahmen. Besonders gefreut hat uns der Besuch
von 4 Mitgliedern der Washingtonia,
|
Wolf Werner "Wolf" von
Maltzahn, Suevia Tübingen |
|
Dr. Goetz K. Oertel, Palaeomarchiae-Masoviae |
|
Frank Plessmann, Hildeso-Guestphalia,
sp. Vandalia Rostock |
|
Werner "Vladimir Vova"
Sämmler-Hindrichs, Saxo-Borussia et Alemannia |
ein Forum
für die verschiedenen Corps Verbände, die für sich in Anspruch nimmt,
die älteste Vereinigung dieser Art auf amerikanischem Boden zu sein.
Selbst
aus der fernen Heimat ließen sich Ulrich Hennecke, C! Rhenaniae
Stuttgart et Vitruvia München und Andreas "Kloto" Bootz,
L! Cheruskia Darmstadt nicht nehmen, eigens für diese Kneipe anzureisen.
Erwähnenswert
ist auch die Teilnahme von Mitgliedern verschiedener amerikanischer
Fraternaties, die unsere Verbundenheit mit unserer Wahlheimat zum
Ausdruck bringt (auch wenn man Fraternaties nicht direkt mit Studentenverbindungen
vergleichen kann, die Mitgliederzahl von 200.000 für die Größte
ihrer Art imponiert schon)
Dieser
Geist spiegelt sich auch in der Rede von Stefan Luz wider, der in
ausgezeichnetem English in teilweise sehr launiger Art zum Thema
"Why
are we here"
sprach.
Nachfolgend einige Passagen daraus, der volle Wortlaut kann auf
unsere Homepage abgerufen werden.
Frankly,
I believe it is almost a miracle, to find us all together here in
this room.
What you dont know is, that for quite a while and completely
in line with the Silicon Valley tradition, we were considering a
"Virtual Stiftungsfest" :
We
would have met on the Web,
Had gone to a "chat room" for the "inofficium"
The speeches could have been "streamed" to you in "Power
Point" format
With a little video camera we could have "prosted" each
other
( Virtual "Bierjungen" had been a bit more difficult because
of the minimal transmission time delays)
We could have sung together in sync with a downloaded "beer
music".
And Finally, we just have to push a button and the party is over,
no clean up, no risk of driving under the influence
....
I want
to believe, there must be a special "glue" , that brings
us together now for two years in growing numbers, every month and
every year.
What the "glue" is, is hard to say :
Is
it the human need to socialize ?
Is it friendship ?
Is it a set of values that we all share ?
Is it the "German" in us ?
Well,
it is probably a little bit of everything and frankly, I dont
care, as long as we all are dedicated to carry the spirit of this
evening and the commitment to the underlying ideas into many years
to come
........
Unser
Senior Matt Henneberg ließ es sich ebenfalls nicht nehmen eine AH-Rede
zu halten die u.a. unsere Heimatverbundenheit und Werte beleuchtete.
Mit zunehmender
Dauer und Blutgehalt im Alkohol erreichten Gespräche und Wortmeldungen
ungeahnte Höhen.
Werner
Sämmler-Hindrichs mußte schon seinen gesamten linguistischen Hintergrund
in die Waagschale werfen, um in den Debatten mit dem Präsiden bestehen
zu können, die unter anderem die drängende Frage der Störungen in
der Kneipordnung durch organisierte Rauchpausen klären sollten (ein
Umstand der im Anti-Raucher Staat Kalifornien durchaus mehr Gewicht
hat als in Deutschland).
Die Corona
war derweil beschäftigt Sinn und Nutzen einer gemeinsamen Kneipordnung
von Corps und Burschenschaften zu evaluieren.
Neben
diesen ernsten und hochphilosophischen Themen gab es natürlich genügend
Zeit sich dem eigentlichen Zweck einer Kneipe zu widmen (eine weiterführende
Interpretation bleibt dem geneigten Leser überlassen). Das Liedgut
war wohl gewählt, die Bierorgel geschmiert, die Stimmen geölt als
Walter Hecker als Präside, der Brisanz der Situation wohl bewußt,
Märkische Heide, ankündigte. Dies mag auf einer Kneipe in Deutschland
nicht weiter auffallen, diese Kneipe jedoch fand in San Jose, USA
statt. Falschen Schlüssen vorbeugend gab er dazu eine kleine Erklärung
ab, die ich gern hier wiedergebe;
For more
than half a century now, almost 3 generations, the Germans had and
still have a problem with expressing their patriotism or pride in
their cultural heritage, even to sing some songs that clearly predate
the dictatorship that led to the 2nd World War. The reason is that
the Nazis very cleverly usurped all kinds of artistic expressions
of love for the land and abused them for their sinister purposes
and wove them into their propaganda and mind control. Among those
cultural gems are a host of songs, that many people don't dare sing
anymore, for fear they might be misconstrued and falsely accused
to sing Nazi material. Still today we, thereby, allow the criminals
of the 3rd Reich to in a sense control us, by controlling, though
in a reverse sense, what we sing.
Damit
war er seiner Amtzeit zwar noch lange nicht müde, wohl aber dem
anstehenden Wechsel im Präsidium zugeneigt.
Jörg
Richter der neue (x) übernahm das Kommando und brachte die Kneipe
unbeschadet durch den Rest des Inoffiziums.
Für alle
Teilnehmer war es eine äußerst gelungene Veranstaltung die für manchen
den Wunsch geweckt haben mag mal wieder an einer Veranstaltung seines
Heimatbundes teilzunehmen.
Der nächste
Morgen brachte dann die übliche Gewissheit, daß nicht jeder im Kreise
der Teilnehmer eine gleich gute Konstitution besitzt, derartige
Veranstaltungen zu verdauen. Diesmal jedoch traf es einen der Jüngeren,
was gewisse Ältere nicht ohne Genugtuung feststellten.
Nach
einem gelungenem Mop-Kommando unter der Leitung von Reiner Müller,
konnte der Festsaal recht schnell in den ursprünglichen Zustand
zurückverwandelt werden. Nur der Kassenwart hatte rechte Probleme
das verzehrte Flaschenbier wieder aufzufüllen (nicht wörtlich gemeint)
und fuhr geraume Zeit im Raume San Jose herum, auf der Suche nach
dem richtigen Bier.
Die hervorragende
Arbeit wurde, nach erfolgter Inspektion durch Frieda Sonksen, gekrönt
durch ihren Kommentar: "Gut gemacht Jungs, könnt nächstes Jahr
wiederkommen".
Der Ausklang
wurde auf Einladung von Stefan Luz an seinem Domizil mit einem "brasilianischen
Churasco" begangen. Vermutungen, daß es sich hierbei um was
Eßbares handelt, seien hiermit bestätigt. Da Stephan ansonsten nicht
viel über Brasilien verlauten ließ, mag er mir die Schlußfolgerung
verzeihen, dies mag das bedeutendste Überbleibsel seiner Zeit in
Brasilien sein.
Seine
Reputation als "Grillmaster" steht jedoch außer Frage
und wird ihm möglicherweise eine Wiederholung dieser Aktion "einhandeln".
Stephan
(und Monika) nochmals vielen Dank für eure phantastische Gastfreundschaft.
Damit
endet mein Bericht und allen Grammatikpuritanern sei gesagt, man
kommt ein wenig aus der Übung, hier in der Neuen Welt.
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